Zum Hochwasser-Jahrestag:
Untere Wasserbehörde und WVER im Gespräch
Die Hochwasser-Katastrophe von 2021 jährt sich nun zum zweiten Mal: Dies nehmen Dr. Antje Goedeking, Unternehmensbereichsleiterin Gewässer beim WVER, und Verena Olesch, Leiterin Untere Wasserbehörde der StädteRegion Aachen, zum Anlass für einen Blick auf das Erreichte, bestehende Herausforderungen und die Pläne für eine hochwasserresilientere Zukunft.
Frau Dr. Goedeking, Frau Olesch - beginnen wir mit einem Blick zurück: Wie erinnern Sie die Tage nach der Katastrophe?
Dr. Goedeking: Mit abfließendem Hochwasser wurden die Schäden immer sichtbarer. Die zerstörende Kraft von Hochwasser in diesem Ausmaß zu sehen, war erschreckend. Ganz besonders schlimm war es an Inde und Vicht sowie an Urft und Olef. In den Tagen danach tagten auch weiterhin noch die meisten Krisenstäbe der Kreise und nachgeordnet die Stäbe der Kommunen. Von diesen wurde der WVER bei den anlaufenden, ganz dringend notwendigen Aufräumarbeiten an Gefahrenstellen super unterstützt. So halfen zum Beispiel Feuerwehr und THW mit Großgeräten Autowracks, verkeilte Bäume und andere Sachen zu bergen, die den Abfluss verstopften.
Wir haben uns sehr schnell die Frage gestellt, wie groß ist eigentlich das Schadensausmaß, das wir da an den Gewässern sehen? Und: Was muss in welcher Reihenfolge wieder Instand gesetzt werden? Hier hat uns die moderne Technik geholfen: Mit einer selbst entwickelten App haben wir per Smartphone die Schäden aufgenommen und gewertet. Zusätzlich gab es auch noch die Möglichkeit Schäden am Gewässer direkt an den WVER zu melden, falls wir etwas übersehen haben. Über 1000 Einzelschäden wurden hierbei registriert. Sie werden seitdem sukzessive abgearbeitet.
Wir haben uns dann natürlich auch die Frage gestellt, kann man beim Wiederaufbau vielleicht etwas besser machen, als es vorher war - und welche Projekte, die wir schon vor dem Katastrophenhochwasser bearbeitet haben, sind jetzt ganz besonders dringlich. All das hat in der weiteren Zeit wichtige Impulse für unsere Arbeit gesetzt.
Olesch: Zum Zeitpunkt des Hochwasserereignisses im Jahr 2021 habe ich noch nicht bei der StädteRegion Aachen in meiner jetzigen Funktion als Leiterin der Unteren Wasserbehörde gearbeitet. Ich habe die Ereignisse daher unter einem anderen – eher persönlichen Fokus erlebt: Die nachhaltigsten Erinnerungen habe ich an die Bilder der völligen Zerstörung in den Innenstädten von Stolberg, Eschweiler aber auch in Eupen (Belgien). Noch Tage und Wochen nach dem Hochwasser glichen die Szenarien auf den Straßen denen, die man sonst nur aus der Kriegsberichterstattung kennt. Menschen in völliger Verzweiflung im Anblick ihrer zerstörten Existenzen hallen jetzt noch in meiner Erinnerung nach.
Neben diesen sehr zerstörerischen Bildern, sind es aber auf der anderen Seite auch vor allem die Bilder der großen Hilfsbereitschaft zwischen teilweise völlig fremden Menschen, die mich bis heute noch zutiefst berühren. So erlebe ich auch jetzt, zwei Jahre nach dem Hochwasserereignis, bei einem Gang durch die betroffenen Innenstadtbereiche genau diese zwei so widersprüchlichen Gefühle: Entsetzen über die Zerstörung, die auch jetzt noch an so vielen Stellen sichtbar ist, und wahnsinniger Stolz auf das was die Betroffenen und ihre Helfer schon geleistet, renoviert und wieder aufgebaut haben.
Was ist seither geschehen, um die Region in Sachen Hochwasserschutz noch besser aufzustellen?
Dr. Goedeking: Wir sind zuallererst intensiv in die Schadensbeseitigung an den Gewässern eingetreten. Dabei haben wir Maßnahmen, dort wo es ging, auch direkt genutzt, um zumindest lokal eine Verbesserung des Hochwasserschutzes zu erreichen. So konnten zum Beispiel an einigen Stellen der Vicht Aufweitungen am Gewässer umgesetzt werden, statt einfach Mauern oder steile Böschungen zu reparieren. Wenn zukünftig ein Hochwasser kommt, ist dadurch an dieser Stelle der Wasserspiegel etwas niedriger, einfach weil mehr Platz für das Wasser da ist.
Parallel treiben wir seitdem große dringende Vorhaben, wie das Projekt Hochwasserschutz Vicht, den Hochwasserschutz in Heinsberg für Horst und Randerath oder auch das Hochwasserrückhaltebecken Kreuzau mit besonderem Hochdruck voran.
Auch denken wir schon mit verschiedenen Konzepten und Studien, wie dem Masterplan Inde/Vicht, weiter in die Zukunft.
Olesch: Die Hochwasserkatastrophe hat gezeigt, dass es gerade in Krisensituation absolut wichtig ist, zwischen allen betroffenen Akteuren und auch zu der betroffenen Bevölkerung funktionierende Kommunikationswege zu haben. Alle Informationen zur korrekten Einschätzung der Lage müssen an den richtigen Stellen gebündelt und weitergegeben werden. Es ist sehr wichtig, eine sich anbahnende Lage richtig zu interpretieren und daraus mit den verantwortlichen Akteuren die richtigen Maßnahmen abzuleiten.
Die Etablierung eines solchen gut funktionierenden Kommunikations- und Informationssystems muss neben dem technischen Hochwasserschutz an den Gewässern ein Hauptziel in der Region sein. Hierzu wurde nach dem Hochwasserereignis 2021 in der StädteRegion Aachen ein Koordinator Hochwasserrisikomanagement installiert. Seine Hauptaufgabe liegt darin, die verschiedenen Akteure und Aktivitäten miteinander zu vernetzen, Plattformen für den Datenaustausch zu etablieren und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren, Fachbereichen, Institutionen, etc. insbesondere die Wasserwirtschaft und den Katastrophenschutz stetig zu verbessern. Anknüpfend sind hier beispielhaft die Teilhabe an Forschungsvorhaben zur Optimierung der Hochwasser- und Starkregenprognose, der Aufbau eines Frühwarnsystems, und noch einige weitere Aufgabenfelder des Koordinators zu nennen.
In den letzten zwei Jahren sind wir im Rahmen des Hochwasser-Risikomanagements in der StädteRegion Aachen gemeinsam schon entscheidende Schritte vorangekommen. Jetzt gilt es die vorhandenen Strukturen stetig zu optimieren.
Frau Dr. Goedeking, aus einigen von der Hochwasserkatastrophe 2021 besonders betroffenen Kommunen, wird immer wieder Kritik an der Arbeit des Wasserverbandes laut: man sei enttäuscht, es ginge alles nicht schnell genug und der Hochwasserschutz sei schlechter als vor dem Extremereignis. Können Sie diese Sichtweise nachvollziehen?
Dr. Goedeking: Menschlich kann ich die Sorgen der BürgerInnen nach dieser einschneidenden Katastrophe absolut nachvollziehen – aus der fachlichen Perspektive kann ich aber vor allem beruhigen. Wir sind auf einem wirklich guten Weg: So ist zum Beispiel Eschweiler durch die rasche Umsetzung von fünf Maßnahmen im Stadtgebiet an dem Punkt, nahezu flächendeckend an der Inde vor einem HQ 100 geschützt zu sein. Diesen Schutz wollen und müssen wir als Verband aber auch für alle anderen Gebiete unseres Zuständigkeitsbereichs herstellen.
In der Innenstadt von Stolberg können Hochwasserschutzmaßnahmen aus Platzgründen nur sehr beschränkt durchgeführt werden: Daher werden auf dem Gemeindegebiet Roetgen an der Vicht zwei große Hochwasserrückhaltebecken gebaut, die sowohl die Innenstadt Stolbergs als auch die Ortslagen oberhalb bis hin zu Mulartshütte vor einem HQ 100 schützen werden. Aufgrund der Größe der Becken – geplant sind insgesamt ca. 1,2 Mio. Kubikmeter Stauvolumen - und des dazu notwendigen Eingriffes in Landschaft und Natur wird derzeit ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt. Das heißt: Wir brauchen als Verband für diese Arbeiten immer auch die Zustimmung der Wasserbehörden. Das braucht alles Zeit. Insgesamt plant und baut der WVER eine Vielzahl von Hochwasserschutzmaßahmen, nicht nur an Inde und Vicht, sondern auch an zahlreichen anderen Gewässern in unserem Zuständigkeitsgebiet.
Der Wasserverband hat im Nachgang der Flut einen Masterplan zur Steigerung der Hochwasserresilienz an den Gewässern Inde und Vicht erarbeitet - Sie erwähnten ihn bereits, Frau Dr. Goedeking: Wie ist der Stand hier?
Dr. Goedeking: Hochwasserschutz soll, wie schon gesagt, bis zu einem HQ 100 reichen - ein Ereignis, das mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:100 pro Jahr, also einem Prozent, eintritt, oder andersherum statistisch alle 100 Jahre. Zur Erreichung eines HQ 100-Schutzes kommen neben naturnahem Hochwasserschutz meist technische Maßnahmen wie Hochwasserrückhaltebecken, Deiche oder Schutzmauern zum Einsatz. Hochwasserresilienz ist wichtig bei selteneren Ereignissen, die mit gewöhnlichen Hochwasserschutzmaßnahmen, wie zum Beispiel Hochwasserrückhaltebecken, nicht mehr beherrscht werden können. Der angesprochene Masterplan enthält daher - neben Maßnahmen, die der Erreichung des HQ100 Schutzes dienen, wie zum Beispiel den beiden geplanten Hochwasserrückhaltebecken an der Vicht - auch Maßnahmenvorschläge für die Steigerung der Hochwasserresilienz bei selteneren Ereignissen.
Eine Vielzahl anerkannter Fachexperten und Fachexpertinnen hat den Masterplan kurz nach der Hochwasserkatastrophe 2021 erarbeitet. Dabei wurden über 200 Maßnahmenvorschläge im Einzugsgebiet von Inde und Vicht verortet. Viele wirken sich lokal positiv bei Hochwasser aus, wie zum Beispiel Maßnahmen, die dem Fluss mehr Raum geben, oder Hochwasser so lenken, dass es weniger Schaden anrichtet. Jede einzelne umgesetzte Maßnahme verbessert die Resilienz. Mittlerweile sind einige dieser Maßnahmen mit kurzfristigem Umsetzungscharakter bereits realisiert, viele befinden sich in der Planung, andere wiederum müssen noch mit komplexen mathematischen Modellen auf ihre Wirksamkeit hin geprüft werden. Wiederum andere stellten sich bei näherer Betrachtung als nicht sinnvoll heraus und werden nicht weiterverfolgt. Alle Maßnahmenvorschläge sind unter www.hochwassergefahrenvorbeugen.de einsehbar, womit eine hohe Transparenz, gerade für betroffene Bürgerinnen und Bürger, gegeben ist.
Ziel der Schadensbeseitigung ist somit nicht, alles überall genauso wiederherzurichten, wie es vor dem Hochwasser war. Schon gar nicht dort, wo durch das Hochwasser eigentlich eine Verbesserung der Situation für die Zukunft verursacht wurde. Diese eigendynamische Entwicklung findet natürlich ihre Grenzen dort, wo wichtige menschliche Interessen betroffen sind.
Woher kommt Ihrer Meinung nach dann der Eindruck, dass der Hochwasserschutz nicht ausreicht?
Dr. Goedeking: Ich denke, man ist heute auf jeden Fall aufmerksamer und sensibler geworden. Das merke ich schon an mir selbst: Früher habe ich mich zum Beispiel an einem Sonntagnachmittag gefreut, wenn es nach langer Trockenheit etwas ergiebiger geregnet hat. Seit dem Hochwasser in 2021 schaue ich direkt auf mein Diensthandy und den Niederschlagsradar.
Mit dieser Erfahrung möchte man natürlich Hochwasserschutzmaßnahmen möglichst schnell und zeitgleich umsetzen. Aufgrund der schieren Menge der Maßnahmen können aber nicht alle gleichzeitig beplant und umgesetzt werden. Auch haben manche Maßnahmen eine größere Bedeutung als andere, da sie z.B. nicht nur lokal, sondern auch überregional wirken. So ist etwa am Iterbach in Aachen ein Rückhalteraum an einem Straßendamm vorgesehen, dessen Wirkung bis Kornelimünster und auch darüber hinaus bis nach Stolberg und Eschweiler spürbar sein wird. Daher konzentrieren sich die einzelnen Maßnahmenträger - zu denen die Kommunen und der WVER gehören - insbesondere darauf, die besonders wirksamen und schnell umsetzbaren Maßnahmen vorrangig voranzubringen.
Zudem ist der Verband verpflichtet sein Vorgehen am Gewässer mit den Wasserbehörden abzustimmen. Frau Olesch, welche Vorgaben mussten und müssen bei den Maßnahmen berücksichtigt werden?
Olesch: Nach einem Hochwasserereignis mit diesem Ausmaß muss man zwischen verschiedenen Maßnahmenkategorien unterscheiden, die durch den WVER umzusetzen sind. Zeitlich prioritär waren natürlich erst einmal die Maßnahmen umzusetzen, die der Sicherung und Gefahrenabwehr dienten. Diese mussten schnell umgesetzt werden und wurden von der Unteren Wasserbehörde überwiegend im Rahmen der Zustimmung zur Gewässerunterhaltung zeitnah geregelt. Hierzu zählen die vielen Ufersicherungen und Instandsetzungen von Böschungen in kritischen Bereichen.
Eine weitere Maßnahmenkategorie stellen die planerischen Umgestaltungen am Gewässerbett zur Schaffung von zusätzlichem Retentionsraum dar. Diese dienen der Verbesserung des Hochwasserschutzes mit Blick auf zukünftige Ereignisse. Diese werden im Zuge gesetzlich verankerter Genehmigungsverfahren durchgeführt und müssen wie alle anderen Verfahren – unabhängig von der vorrangegangenen Hochwasserkatastrophe durch den Wasserverband beantragt werden.
In manchen Gewässerabschnitten hat das Hochwasser außerhalb von Siedlungsbereichen zu einer Verlagerung des Gewässerbettes und zu Uferabbrüchen geführt. Wenn durch diese Verlagerung keine Gefahr für die bestehende Infrastruktur (z.B. Straßen, Wasserleitungen etc.) ausgeht und Rechte Dritter nicht betroffen sind, so ist es nicht die Pflicht des WVER in diesen Bereichen die ursprüngliche Situation wiederherzustellen. Vielmehr ist von der Wasserbehörde zu prüfen, ob die Wiederherstellung überhaupt zulässig wäre, da diese die ökologische Funktion des Gewässers erheblich negativ beeinträchtigen könnte.
Vor diesem Hintergrund: Wie beurteilen Sie das bisherige Vorgehen des Verbands im Nachgang der Flutkatastrophe, Frau Olesch?
Olesch: In der bisherigen Zusammenarbeit mit dem WVER habe ich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als sehr engagierte und verantwortungsbewusste Akteure kennengelernt. Gerade in der Zusammenarbeit bei der Maßnahmenumsetzung am Gewässer erlebe ich ein Engagement einzelner Mitarbeiterinnen, welches weit über einen „Dienst nach Vorschrift“ hinaus geht. Neben der lösungsorientierten Maßnahmenumsetzung am Gewässer finde ich auch die strategische Ausrichtung zur Verbesserung der Hochwasservorsorge und Optimierung der Prognosemöglichkeiten sehr bemerkenswert.
Somit scheint die fachliche Kritik an den Maßnahmen bzw. der Umsetzungsgeschwindigkeit nicht berechtigt. Greift hier eher der Vorwurf der mangelnden proaktiven Kommunikation seitens des Verbands, Frau Dr. Goedeking?
Dr. Goedeking: Wir haben uns in der Tat sehr auf eine zügige und fundierte Erfassung von Schäden, deren Beseitigung etc. konzentriert – vielleicht ist an der einen oder anderen Stelle die Kommunikation zu kurz gekommen. Allerdings haben wir ebenfalls sehr frühzeitig Information und Austausch angestrebt. Neben vielen Bürgerterminen und öffentlichen Informationsterminen direkt nach dem Hochwasser haben wir natürlich regelmäßig in politischen Gremien vorgetragen. Auch waren wir selbstverständlich bei der Gewässerschau der Städteregion Aachen zu Beginn des Jahres 2022 dabei. Für wichtige Projekte, wie den Hochwasserschutz Vicht oder auch den Masterplan Inde / Vicht haben wir Veranstaltungen für alle Interessierten angeboten und werden dies auch für andere wichtige Vorhaben weiter tun. Aktuelle Informationen finden sie auch auf unserer Homepage oder auf der Projektseite zum Masterplan.
Besonderer Informationsbedarf besteht natürlich da, wo das Hochwasser die Menschen am stärksten getroffen hat. Um den Sorgen der Bürger und Bürgerinnen erneut zu begegnen, werden wir daher nach den Sommerferien eine Gewässerbegehung in Eschweiler und Stolberg durchführen. An drei Tagen, vom 23.08. bis 25.08.2023, werden Stellen an Inde und Vicht, die der Klärung bedürfen, in Begleitung der Unteren Wasserbehörde begangen. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen, an dieser Begehung teilzunehmen. Bei dieser Gelegenheit können die unterschiedlichen Standpunkte durch Erläuterung der fachlichen Hintergründe besser eingeordnet werden.
Was wird das Hauptziel dieser Gewässerbegehung sein?
Dr. Goedeking: Die Begehung dient dazu, sich noch einmal gemeinsam genau anzusehen, wie der Zustand der Gewässer vor Ort ist. Hierbei wird entlang Inde und Vicht in Eschweiler und Stolberg geschaut, ob etwas und gegebenenfalls was an einem Gewässer getan werden muss. Ich selbst erwarte nicht so sehr viel Neues, weil es eine Gewässerschau durch die Untere Wasserbehörde der StädteRegion Aachen bereits im Jahr 2022 gegeben hat. Die dort besprochenen Maßnahmen wurden bis auf Restarbeiten umgesetzt.
Die Sorgen der Bürger, die uns auch schon durch die Stadt Eschweiler vorgetragen wurden, werden wir natürlich besprechen. Die Termine werden vorher entsprechend in den Medien veröffentlicht.
Frau Olesch, als Untere Wasserbehörde werden sie daran teilnehmen: Welche Rolle haben sie im Rahmen dieser Begehung?
Olesch: Die Rolle der Unteren Wasserbehörde wird bei der Begehung vorrangig darin liegen, die Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu beantworten. Wir können Informationen zu den fachlichen und rechtlichen Grundlagen der einzelnen Maßnahmen geben. Im Jahr 2022 wurde eine Gewässerschau durch die Untere Wasserbehörde der StädteRegion Aachen durchgeführt, so dass wir einen guten Kenntnisstand über die Planungen und den erfolgten Umsetzungsstand an den Gewässern Inde und Vicht haben.
Und noch eine letzte Frage an Sie beide: Was ist ihre Vision in puncto Gewässer und Hochwasserschutz für die Region in den kommenden Jahren?
Olesch: Meine Vision ist eine weitere Verbesserung der lösungsorientierten und konstruktiven Zusammenarbeit aller Akteure, um das Schadenspotential zukünftiger Ereignisse für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten. Auch zukünftig wird es Hochwasserereignisse geben, und ein hundertprozentiger Hochwasserschutz ist nicht möglich. Ich wünsche mir, dass der Hochwasserschutz als die Gemeinschaftsaufgabe wahrgenommen wird, die sie ist. Wir werden in der Region nur weiter vorankommen, wenn den Gewässern mehr Raum gegeben wird und alle Akteure gemeinsam vorausschauend handeln.
Dr. Goedeking: Mein Hauptwunsch ist, dass die wichtigen Hochwasserschutzprojekte, wie das Projekt Hochwasserschutz Vicht, baulich umgesetzt werden. Sie sind sehr wesentliche Bausteine zur Verbesserung des Hochwasserschutzes. Diese Bausteine können dann mit weiteren Vorhaben - zum Beispiel aus dem Masterplan - ergänzt werden. So planen wir als WVER uns zukunftsgerichtet, dem sich ändernden Klima, Stück für Stück anzupassen.
Vielen Dank für das angenehme Gespräch!
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