Übergabe des Förderbescheids HüProS
Es kann losgehen:
Der Wasserverband Eifel-Rur plant in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen (IWW) ein „Hochwasser- und Überflutungs-Prognose-System für kleine Mittelgebirgseinzugsgebiete“ (Projekt HÜProS) für die Modellregion Eifel-Rur. Das Projekt ist von hoher Bedeutung für die Wasserwirtschaft.
Für dieses Pilotvorhaben an den Flüssen Inde und Vicht ist am 17.10.2023 der Förderbescheid des Landes NRW zum Projekt HüProS durch Dr. Horst Büther, Bezirksregierung Köln, in der Verwaltung des WVER in Düren übergeben worden. Repräsentanten des Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen, der StädteRegion Aachen und des Wasserverbands Eifel-Rur waren vor Ort.
Dr. Horst Büther sagte: „Das Hochwasserinformationssystem des Landes NRW wird zurzeit erneuert und soll auf kleine Gewässer ausgeweitet werden. Im Mai 2022 wurde eine Testphase des Systems für insgesamt 14 Gewässer in NRW gestartet. Es fehlen aber noch Informationen über das Verhalten gerade von den kleineren Gewässern, die bei der Überschwemmungskatastrophe 2021 eine wesentliche Rolle gespielt haben. Viele fachliche Fragen sind noch nicht abschließend geklärt, und es besteht weiterhin Forschungsbedarf. Um diese Lücke zu schließen, fördert das Land NRW das Projekt HÜProS für die Modellregion Eifel-Rur mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Das Prognosesystem stellt eine Ergänzung zum landesweiten Hochwasserinformationssystem dar, in dem die Vorhersagen räumlich und zeitlich präzisiert werden.“
Innovatives Prognosesystem
Dr. Joachim Reichert, Vorstand des Wasserverbands Eifel-Rur, sagte: „Das verheerende Extremhochwasser vom Juli 2021 hat gezeigt, dass unsere Kenntnis über den Wasserabfluss vor allem in unseren Mittelgebirgsgewässern noch sehr unvollständig ist. Vor allem fehlen bislang belastbare Prognosen über die weitere Abflussentwicklung. HÜProS wird diese Lücke füllen und uns ein Echtzeitlagebild mit einem sehr differenzierten Prognosetool bieten, das wir den Katastrophenschutzbehörden und unseren kommunalen Mitgliedern zur Steuerung der Maßnahmen zur Krisenbewältigung zur Verfügung stellen können.“
Das Land Nordrhein-Westfalen hat in seinem 10-Punkte Arbeitsplan „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ vom 20. Januar 2022 angekündigt, sein im Aufbau befindliches landesweites Hochwasserinformationssystem auf so viele Gewässer wie möglich auszuweiten. Ein wesentlicher Baustein hierzu ist das geplante Projekt „Hochwasser- und Überflutungs-Prognose-System für kleine Mittelgebirgseinzugsgebiete“ (genannt Projekt HÜProS).
Prognosen verbessern
Ziel des Projektes ist es, ein ergänzendes Prognosesystem zum landesweiten Hochwasserinformationssystem zu schaffen, mit dessen Hilfe die Hochwasservorhersage für die Einzugsgebiete von Inde und Vicht, die besonders schwer von der Hochwasserkatastrophe 2021 betroffen sind, räumlich und zeitlich präzisiert wird. Dazu werden Wetterprognosen, Pegelstände und Bodenfeuchtigkeitsdaten zu einer Vorhersage der Überflutungsflächen kombiniert. Konkret soll die Beobachtung und die Prognose der Wasserstände durch ein dichtes Netzwerk von Sensoren an den Flüssen Inde und Vicht und ihren Nebenläufen unter Nutzung künstlicher Intelligenz (KI) deutlich verbessert werden.
Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre. Neben den bereits genannten Institutionen, dem Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der RWTH Aachen und dem Wasserverband Eifel-Rur, werden das Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der Universität Duisburg-Essen, das Institut für Bio- und Geowissenschaften des Forschungszentrums Jülich und die regio iT in Aachen an dem Projekt als Partner fungieren.

RWTH AACHEN UNIVERSITY IWW, Dr. Horst Büther, Bezirksregierung Köln.
Dr. Martin Kaleß, stellv. Dezernent Strategisches Gewässer- und Abwassermanagement und Projektleiter des Hochwasserprognosesystems, sagt: „Es geht darum, die Wasserstände von Inde und Vicht für den Hochwasserfall möglichst zuverlässig prognostizieren zu können, unter der Nutzung von der künstlichen Intelligenz. Wir wollen die Daten, die gewonnen werden, in das Hochwassermeldesystem des Landes NRW einspeisen und natürlich auch unsere eigenen Anlagen mit der Vorhersage schützen. Wenn das Projekt erfolgreich ist, wollen wir das Prognosesystem auf weitere Gewässer des WVER ausweiten. Wir müssen aber ganz klar darauf hinweisen, dass wir über einen Zeitraum von Stunden und nicht Tagen sprechen, die die Prognose umfassen kann. Aber es sind eben wichtige Stunden, die dort gewonnen werden, um entsprechende Maßnahmen in die Wege zu leiten, um Menschenleben zu retten und Wertgegenstände vor der Zerstörung zu bewahren. Deshalb An dieser Stelle muss noch einmal klar gesagt werden, dass der Wasserverband keine formellen Aufgaben des Katastrophenschutzes wahrnehmen wird. Wir werden aber die regionale Gefahrenabwehr und den Katastrophenschutz signifikant unterstützen, indem wir ihm Informationen über die prognostizierten Überflutungsflächen zur Verfügung stellen."





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