697 Tonnen Steine gegen das Hochwasser
In Eschweiler-West direkt oberhalb der Stoltenhoffbrücke spülte das Juli-Hochwasser 2021 auf der, in Fließrichtung gesehen linken Seite, eine Uferböschung aus, auf der sich ein Hochwasserschutzdamm befindet; rechtsseitig wurde die Böschung stark erodiert. Zugleich bildete sich unmittelbar an der Brücke eine Schotterbank, die die Abflussleistung des Flusses verringert.
Hier wurde der WVER unter Federführung von Projektleiterin Tanja Moll aus dem Unternehmensbereich Gewässer tätig: „Um das Ufer mit dem darauf liegenden Damm zu sichern, haben wir uns entschieden, an der Ausbruchsstelle erst einmal 430 Tonnen schwere Findlinge zu verbauen. Sie geben der Böschung jetzt einen Halt, der auch Hochwässern standhalten kann. Auf die Basis aus Findlingen wurden dann noch einmal 267 Tonnen Wasserbausteine gelegt. Das Ganze wurde anschließend mit 130 Tonnen Boden angefüllt.“
Das Material aus der Schotterbank wurde größtenteils genutzt, um Vertiefungen im Bereich der Brückenlager zu verfüllen. Der Rest wurde als Füllmaterial für die Böschungsherstellung genutzt. „Außerdem wurde an anderer Stelle eine Schotterbank angelegt, die mit einem kleinen, so genannten Umweggerinne versehen wurde und so den Charakter einer kleinen Insel erhält. In sie hinein wurden Mulden angelegt. Die Insel wird bei erhöhter Wasserführung überströmt, bei niedriger Wasserführung bleibt in den Mulden Wasser stehen uns bildet so einen Kleinlebensraum für Gewässerlebewesen.“, erläutert Tanja Moll.
Die Inde strömt auf das mit Findlingen befestigte Ufer aus einer Kurve zu und wird so gelenkt, dass das Wasser im Normalfall in der Mitte des Flussbettes weiterfließt. Damit kann es keine Ausspülungen am gegenüberliegenden Ufer mehr verursachen und die Brückenlager der neu zu errichtenden Stoltenhoffbrücke werden nicht in Mitleidenschaft gezogen. Die Brücke wurde durch das Hochwasser zerstört und wird derzeit noch durch ein Provisorium ersetzt.
Die Befestigung mit Findlingen war durchaus eine Herausforderung: „Es gab keine direkte Zuwegung zur Abbruchstelle“, berichtet Tanja Moll, „deswegen mussten die schweren Steine über eine Rampe direkt neben der Brücke zum Fluss verbracht werden. Dort verlud sie ein Bagger nach und nach in ein geländegängiges Fahrzeug, das sie zum Baufeld transportierte. Ein weiterer Bagger entnahm sie dann aus diesem ‚Dumper‘ und positionierte sie geschickt in die neu zu errichtende Uferböschung.“
Die Maßnahme wurde in der Zeit vom 22. Mai bis zum 13. Juni 2023 innerhalb von 14 Arbeitstagen umgesetzt.
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