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Resilient gegen Hochwasser werden

Wie können die Maßnahmen, die mein Haus und meinen Garten widerstandsfähiger gegen Hochwasser machen, aussehen? Die Vorstellung des Masterplans zur Steigerung der Resilienz, also der Widerstandsfähigkeit, gegen Hochwasser lockte im September viele Betroffene zu den Informationsveranstaltungen des Wasserverbands Eifel-Rur (WVER). Der WVER trat mit Anwohnerinnen und Anwohnern des Einzugsgebiets der Gewässer Inde und Vicht in den Dialog und nahm einige konstruktive Ideen für geplante und zu prüfende neue Schutzmaßnahmen mit.  

Die Wassermassen vom Juli 2021 sind schon lange wieder weg. Hinterlassen haben sie nicht nur massive bauliche Schäden, deren Beseitigung an manchen Orten noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Viele Menschen im Einzugsgebiet des WVER kämpfen auch emotional verständlicherweise immer noch mit den katastrophalen Ereignissen, die vor der eigenen Haustür stattfanden. Sie stellen sich zurecht die Frage: Was muss passieren, um für zukünftige Hochwasserszenarien besser gewappnet zu sein?

Nahezu unmittelbar nach der Hochwasserkatastrophe hat der WVER nicht nur mit den notwendigen Aufräumarbeiten an den Gewässern begonnen, sondern alle Hebel in Bewegung gesetzt, um bei künftigen Hochwasserereignissen resilienter aufgestellt zu sein. Zusammen mit dem Institut für Wasserbau der RWTH Aachen University, weiteren Expertinnen und Experten aus der Wasserwirtschaft, mit den betroffenen Kommunen und weiteren relevanten Akteuren – etwa aus Industrie und von Aufsichtsbehörden – wurde ein Masterplan für das besonders hart getroffene Einzugsgebiet von Inde und Vicht entwickelt. Dieser umfasst bisher 63 Projekte mit über 170 Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Hochwasserresilienz, die nach weitergehender Prüfung kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt werden sollen. Dazu zählen unter anderem: der Bau von Hochwasserrückhaltebecken, die gezielte Lenkung von Hochwasser und die Errichtung von Treibgutfallen, die bauliche Anpassung von Brücken und Durchlässen sowie die Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen.

„Mit diesen Maßnahmen wollen wir die Widerstandsfähigkeit, oder neudeutsch Resilienz, gegen zukünftige Hochwasserereignisse erhöhen“, beschreibt Dr.-Ing. Martin Kaleß, stellvertretender Dezernent für Gewässer und Investitionsprojekte, und zuständig für die Hochwassernachsorge beim WVER, die Idee hinter dem Masterplan. Zur Nachverfolgung und schließlich Umsetzung von Maßnahmen wurde die Struktur des regionalen Hochwasserrisikomanagements gegründet. Hier werden in der Arbeitsgruppe "Inde" in enger Kooperation mit der StädteRegion Aachen und weiteren Akteurinnen und Akteuren die Inhalte des Masterplans vorangetrieben.

Der Masterplan „Hochwasserresiliente Stadt- und Gebietsentwicklung für das Einzugsgebiet von Inde und Vicht” ist allerdings nur so gut, wie er auch von den Betroffenen verstanden und unterstützt wird. Denn effizienter Hochwasserschutz ist eine Aufgabe, die nur gemeinsam bewältigt werden kann. Umso wichtiger, so Martin Kaleß im Gespräch, ist dem WVER, die Öffentlichkeit breit zu informieren, die bisher geplanten Maßnahmen zu erläutern und alle Beteiligten zur Diskussion und zum Ideenaustausch einzuladen. Dazu organisierte der Wasserverband verschiedene Informationsveranstaltungen in den betroffenen Kommunen. An Info-Ständen konnten sich die Anwohnerinnen und Anwohner direkt bei den Expertinnen und Experten des Verbands informieren oder waren zu Vorträgen eingeladen, in denen der Masterplan im Detail vor- und auch zur Diskussion gestellt wurde. Martin Kaleß dazu: „Der Masterplan ist nicht in Stein gemeißelt. Wir verstehen ihn als einen dynamischen Prozess, in den auch die Erfahrungen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger mit einfließen und somit zur Weiterentwicklung beitragen.“ Der WVER konnte aus diesen Veranstaltungen wichtige Hinweise mitnehmen und dabei gleichzeitig die Besucherinnen und Besucher auch für den notwendigen Hochwasserschutz sensibilisieren. An Ideen und jetzt anstehenden To-Dos besteht kein Mangel. Zumal der nächste Masterplan zum Fluss Wurm bereits in Vorbereitung ist.

Detaillierte Informationen zum Masterplan für Inde und Vicht, eine Übersicht aller geplanten Projekte und weitere Terminankündigungen für Informationsveranstaltungen zum praktischen Hochwasserschutz finden sich auf https://www.hochwassergefahrenvorbeugen.de/


Schlagwörter

Bürgerinformation Dr. Martin Kaleß Hochwasser Hochwasserschutz Inde Institut für Wasserbau der RWTH Aachen University Maßnahmen Masterplan Resilienz StäderegionAachen Vicht Widerstandsfähigkeit
Dr. Martin Kaleß, stellvertretender Dezernent für Gewässer und Investitionsprojekte, stellt den Masterplan in Inden vor.
An Info-Ständen konnten sich die Anwohnerinnen und Anwohner von Eschweiler direkt bei den Expertinnen und Experten des WVER, des IWW und der Städteregion Aachen informieren.
Hier gelangen Sie zur WVER-Landingpage Hochwassergefahren vorbeugen

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