Mathis Burbach: Vater der WVER-Reinvestitionsstrategie
„Mit dem Burbach-Konzept machen wir als Verband einen Quantensprung in Sachen Leistungssteigerung.“, Dr. Gerd Demny, Gewässer-Dezernent beim WVER, ist sichtlich begeistert, wenn er von der neu entwickelten Reinvestitionsstrategie spricht.
Diese geht maßgeblich auf den Umweltingenieur Mathis Burbach zurück: Im Rahmen seiner Masterarbeit entwickelte der 30jährige ein entsprechendes Konzept zur systemischen Zustandserfassung der Verbandskläranlage. Nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums ist Burbach seit Februar 2019 unter anderem für die Umsetzung seines Konzepts im WVER zuständig. Hier setzte er in den vergangenen zwei Jahren eine Begehung aller Kläranlagen mit den jeweiligen Meistern und der verantwortlichen Elektrofachkraft sowie dem Gewässerschutzbeauftragten des Verbandes um, und überführte so sein Konzept in die Praxis.
Seine entwickelte Prüftabelle, die so genannte „Burbachsche-Liste“, ist inzwischen verbandsintern zu einem geflügelten Wort geworden: „Die Systematik schafft Transparenz für alle beteiligten Kolleginnen und Kollegen. Jeder Betriebsstellenleiter meldet nun einen konkreten Bedarf unter Verweis auf die in der „Burbachsche-Liste“ festgehaltenen Dringlichkeiten an. Das vereinfacht die Kommunikation deutlich und beschleunigt unsere Prozesse.“, freut sich auch WVER-Vorstand Dr. Joachim Reichert. Grundlage für die Prüftabelle ist die bereits vorhandene SAP-Struktur des Verbands: Diese stellt sicher, dass für jede der 43 Kläranlagen die individuell vorhandenen Komponenten, Baujahre von einzelnen Elementen, Verfahrensstufen etc. in der jeweiligen Liste stehen.
„Für die Zustandserfassung, also die gemeinsame Begehung vor Ort, benötigen wir in der Regel einen Arbeitstag – dann gilt es die erhobenen Daten nachzuarbeiten und auszuwerten. Dieser Schritt legt den Grundstein für das Reinvestitionsprogramm: Wo müssen, welche Komponenten dringend bearbeitet werden? Es folgt eine Priorisierung und die Zeitplanung. Dies fließt dann wiederum in die Besprechung des Wirtschaftsplans ein.“, erläutert Mathis Burbach das Vorgehen und stellt weiterhin fest: „Es ist wirklich motivierend, wenn der Mehrwert des eigenen Konzepts für die Projektplanung des Verbands zügig deutlich wird.“ Für seine Masterarbeit erhielt Burbach 2020 den IFWW-Preis im Rahmen der 53. Essener Tagung, einer der wichtigsten Veranstaltungen im Bereich der Wasserwirtschaft in Deutschland.
Derzeit beschäftigt Mathis Burbach sich mit dem „Zukunftskonzept Nordeifel“: Hierbei werden im Bereich der Kläranlagen Monschau-Rosenthal, Konzen, Kalterherberg, Simmerath, Einruhr sowie Woffelsbach verschiedene Alternativen zur zukünftigen Abwasserbeseitigung untersucht.
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