Energieeffizienz: Neue Belüftertechnik auf der Kläranlage Jülich
Nach 20 Jahren Dauereinsatz darf das bisherige Belüftungssystem der mechanisch-biologischen Kläranlage des WVER in Jülich nun in den Ruhestand: das unterirdische Luftleitungssystem wurde zunehmend irreparabel undicht, die Rohrbelüfter – zum Lufteintrag in den Belebungsbecken – ebenfalls ineffizient, aufgrund hoher Druck- und somit Energieverluste. Auch die wartungsintensiven Gebläse der Anlage waren noch auf ein zwischenzeitlich veraltetes Abwasserreinigungsverfahren ausgelegt, das aus Optimierungsgründen heute nicht mehr zum Einsatz kommt, und somit überdimensioniert und unwirtschaftlich ist.
Jetzt machen drei frequenzgeregelte Niederdruck-Schraubenverdichter den Job der bisherigen sechs Drehkolben-Gebläse. Zudem wurde das gesamte Rohrleitungssystem wartungsfreundlich oberirdisch neu verlegt und das Belüftungssystem auf eine innovative Gleitdruckregelung umgestellt, mit deren Hilfe die Sauerstoffversorgung nun deutlich wirtschaftlicher erfolgen kann. Die abgenutzten Rohrmembran-Belüfter in den Becken ersetzen nun effizientere Membran-Plattenbelüfter. Die am Beckenboden verankerten Bestandsgitter, an denen die Belüfter-Elemente befestigt sind, werden durch neue Belüftergitter ersetzt, die bei Bedarf herausgehoben und so deutlich einfacher inspiziert und gereinigt werden können, da keine kostenintensiven Tauchereinsätze mehr nötig sind.
Da die Belebungsbecken für die Montagearbeiten nicht außer Betrieb genommen werden konnten, musste unter Wasser gearbeitet werden: Wir haben die Umsetzungsphase mit der Kamera begleitet und uns von Projektleiter Tim Völl die Herausforderungen des Umbaus erklären lassen.
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