Via Athen nach Düren
Seit Oktober 2021 ist Norbert Schepers der neue Leiter des Dezernats 3 – Abwasser beim Wasserverband Eifel-Rur. Welchen beruflichen Background hat er, was treibt ihn aktuell um und warum kommt der in Bergisch Gladbach geborene Bauingenieur auch in der Freizeit nicht vom Wasser los?
Was waren wichtige Wegmarken Ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn?
Als ich vor mittlerweile fast 30 Jahren – nach dem Studium in Essen – als frischdiplomierter Bauingenieur begonnen habe, wurde ich schnell ins kalte Wasser geworfen. Ich habe direkt Verantwortung für verschiedene Projekte, u.a. im Siedlungsbau, übernommen. Mein damaliger Arbeitgeber hatte Kontakte zu Hochtief, die mit dem Neubau des Internationalen Athener Flughafens beauftragt waren. Von 1995-1998 war ich mit der Ausführungsplanung und baulichen Begleitung der Oberflächenentwässerung für diesen Airport betraut – eine wirklich spannende und gleichzeitig sehr fordernde Tätigkeit. Danach kam für mich der nächste Schritt: Mit anderen Kollegen habe ich mich selbständig gemacht, um komplexe Projektaufgaben zu entwickeln, dazu zählten beispielsweise der Bau von Recycling-Anlagen.
In Sachen Wasser und Abwasser können Sie bereits auf viele Jahre Berufserfahrung zurückgreifen. Was haben Sie vor Ihrem Einstieg bei der WVER noch gemacht?
Ja, das ist stimmt. Im Jahr 2005 habe ich mich neuorientiert und bei Emschergenossenschaft/Lippeverband in Essen angeheuert und bin drei Jahre später zur Tochtergesellschaftschaft des Verbands gewechselt, wo ich umfassende Restrukturierungsmaßnahmen entwickeln und umsetzen konnte. Dies reichte von der Bildung eines neuen Teams, der Übernahme der Bauüberwachung, Erweiterung der Fachbereiche bis hin zur Generalplanung der weltgrößten solarthermischen Klärschlamm-Trocknungsanlage.
Was reizt Sie besonders an der Tätigkeit in Düren?
Als Leiter des Dezernats 3 – Abwasser beim WVER trage ich Verantwortung für ca. 360 Mitarbeiter, sämtliche Kläranlagen und hunderte von Sonderbauwerken, wie Rückhalte-, Überlaufbecken und Pumpwerke. Ich empfinde es als tägliche Herausforderung, die Betriebsführung weiter zu optimieren, eine kontinuierliche Verbesserung der betrieblichen Strukturen zu schaffen und so zur Effizienzsteigerung der Anlagen und damit auch des gesamten WVER beizutragen. Diese direkte betriebliche Verantwortung, Dinge zum Laufen zu bringen und Prozesse zu verbessern, machen meinen Job sehr reizvoll. Mir geht es weniger um Problembeschreibung, als darum, Chancen zu nutzen und nach vorne zu denken.
Worauf legen Sie aktuell Ihren Schwerpunkt?
Wir verstehen uns im WVER als Treuhänder unserer kommunalen und gewerblichen Mitglieder. Diese Verantwortung müssen wir täglich leben – das bezieht für mich jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter mit ein.
Was macht Norbert Schepers, wenn er sich nicht um das Abwasser in der Region einen Kopf machen muss?
Vor der leidigen Pandemie konnten Sie mich regelmäßig auf dem Handballfeld treffen und ich hoffe mal sehr, dass ich hier bald wieder die ersten Bälle werfen kann. Meine Frau und ich haben zunehmend das Fluss-Kanuwandern für uns entdeckt – so richtig komme ich vom Wasser also auch in der Freizeit nicht los. Außerdem schätzen wir es, unsere Gäste gut zu bekochen, und ein spannender Kriminalroman kann bei mir schon mal zum Suchtfaktor werden.
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