Fit für die Zukunft: Neue Technik auf der Kläranlage Steinbusch
Zu Beginn der Abwasserreinigung durchläuft das Abwasser eine mechanische Reinigungsstufe: Hier werden grobe Inhaltsstoffe entfernt. Dazu fließt das Wasser durch den so genannten Rechen.
An, im Millimeterabstand nebeneinander angeordneten, Stäben oder an siebartigen Öffnungen bleiben Hygieneartikel und Unrat – der eigentlich gar nicht in eine Toilette gehört – hängen. Diese Stoffe werden im Anschluss als Abfall entsorgt.
Auf der Kläranlage Steinbusch kommt ein Grobrechen mit dahinterliegendem Feinrechen zum Einsatz. Letzterer hatte bislang einen 6 Millimeter-Stababstand und war bereits 20 Jahre im Dauereinsatz. Nun wurde er durch einen neuen, leistungsstarken 3 Millimeter-Rechen ausgetauscht.
„Der neue Rechen soll einen deutlich höheren Abscheidegrad haben. In Verbindung mit unserem Grobrechen – der voll funktionstüchtig seit den 70er Jahren zuverlässig seine Arbeit macht –, sollten wir optimal für die Zukunft gewappnet sein.“, so der zuständige Abwassermeister Thomas Hellebrandt. Auch WVER-Vorstand Dr. Joachim Reichert zeigt sich erfreut von den erfolgreichen Umbaumaßnahmen: „Ein großes Kompliment an das Team vor Ort für die gute Arbeit, die dem Verband nun perspektivisch großen Nutzen bringt!“
Der Einbau gestaltete sich durchaus anspruchsvoll: Der alte Feinrechen, Treppen und Geländer musste schon mehrere Tage vorher entfernt werden – Betonöffnungen wurden verschlossen, Messungen umgesetzt. Letztlich gelang der Umbau, inklusive aller Elektroarbeiten, in nur zwei Werktagen problemlos.
Da der Nachhaltigkeitsgedanke bei allen Projekten des Verbands ebenfalls eine Rolle spielt, wurde der alte Rechen nicht verschrottet, sondern bekommt ein „zweites Leben“ im Notumlauf und ersetzt dort das starre Gitter, welches noch einen Stababstand von 5 Zentimetern aufwies. Somit ist auf der Kläranlage Steinbusch zukünftig eine Zwei-Straßigkeit sichergestellt.
Ebenfalls wurden auf der Anlage in diesem Jahr die Belüftungselemente der biologischen Reinigungsstufe auf den neuesten Stand der Technik gebracht: Vier Becken mit je 160 Belüftungselemente sind nun runderneuert. Und das in Rekordzeit – denn ursprünglich sollten zwei der vier Becken erst im Jahr 2021 in Angriff genommen werden. Die durchgeführte Maßnahme wird mit Sicherheit zu einer deutlichen Reduzierung des Stromverbrauchs auf der KA Steinbusch führen, auch dies ein wichtiges Zeichen gelebter Nachhaltigkeit.
Kommentare