Ressourcenschonende Abwasseraufbereitung: WVER investiert in neue Technik
Kläranlagen verbrauchen jährlich Einiges an Energie: 4.400 Gigawattstunden benötigt die bundesweite Abwasserreinigung derzeit im Schnitt – das sind gemäß einer Studie des Umweltbundesamtes rund 1 Prozent des bundesweiten Stromverbrauchs. Damit einher geht auch eine entsprechende CO2-Freisetzung. Zentrales Ziel von Kläranlagen-Betreibern, wie dem WVER, ist somit eine stete Steigerung der Energieeffizienz: Neben niedrigeren Betriebskosten, liegt schließlich auch der Mehrwert für Mensch und Natur auf der Hand.
Deutliches Einsparpotenzial in Kläranlagen weist die Belüftung der Belebungsbecken auf: Belüftungssysteme leiten in dieser biologischen Reinigungsstufe Sauerstoff in die Klärbecken ein und ermöglichen so das Wachstum der dort benötigten Mikroorganismen. Diese bauen organische Schadstoffe im Abwasser ab. Werden diese Klärbecken mit veralteter oder ineffizient geregelter Belüftungstechnik betrieben, produzieren sie einen Großteil des Strombedarfs. Optimiert man den energieintensiven Prozess der Beckenbelüftung durch Austausch der Belüfterplatten, steigt die Wirtschaftlichkeit einer Anlage deutlich. So jüngst geschehen auf der Kläranlage in Marmagen: 128 neue Membran-Belüfterplatten mit einer Gesamtfläche von rund 26 Quadratmetern wurden im dortigen Belebungsbecken neu verbaut. Von der Installation der energieeffizienten Technik verspricht sich der Wasserverband Eifel-Rur eine Stromeinsparung von rund 25.000 Kilowattstunden jährlich.
Das Marmagener Klärwerk ist für rund 4.500 EW ausgebaut und verbrauchte noch Mitte der 90er Jahre über 320.000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Dieser Wert hat sich, seit der WVER die Anlage 1996 übernahm, um nahezu 60 Prozent verringert – und in den aktuellen Verbrauchszahlen aus dem Jahr 2019 sind die erwartbaren Einsparungen durch die neuen Belüfterplatten noch nicht sichtbar.
Eine Vielzahl steter Optimierungsmaßnahmen führte zu diesem erfreulich deutlichen Ergebnis.
Das Beispiel der Kläranlage Marmagen zeigt somit eindrucksvoll, dass Abwässer zunehmend nicht nur gründlich, sondern auch umweltfreundlich und ressourcenschonend gereinigt werden.

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