Die ERDBEBENSICHERHEIT AM HAUPTENTLASTUNGSTURM WIRD ERHÖHT
Die Arbeiten an der Urfttalsperre sind im vollen Gange
Der Hauptentlastungsturm der Staumauer wird derzeitig mit einer stahlbewehrten Betonschale stabilisiert, um die Erdbebensicherheit zu erhöhen.
Insgesamt drei Türme gibt es an der Urfttalsperre. Die beiden direkt an der Staumauer gelegenen Grundablasstürme wurden bereits vor drei Jahren durch das Einziehen eines „Korsetts“ von Stahlröhren erdbebensicher gemacht.
Der Turm, um den es jetzt geht, ist auf Fels gegründet. Vor diesem Hintergrund kann man mit einer anderen Sicherungsstrategie arbeiten: von außen wird jetzt eine Betonschale quasi um den Turm betoniert, welche die notwendige Stabilität erzeugt. Dazu wurde Ende September 2023 ein Baukran im Bereich neben den Einlauftassen der Hochwasserentlastung errichtet. Die Betonaußenschale wird auf einem vorab auf dem Fels hergestellten Ringfundament aufgesetzt. Über dieses Ringfundament können im Erdbebenfall die Kräfte in den Untergrund übertragen werden.
Damit die Arbeiten sicher durchgeführt werden können, und um den Turm bis zu seinem Eintritt in den Fels freizulegen, musste im Vorfeld Wasser über den Kermeterstollen in das Speicherbecken Heimbach abgelassen werden. Im Ergebnis wurde die Urfttalsperre auf ein Niveau von ca. 299 mNN abgesenkt. Dies entspricht einem jahreszeitlich normalen Stauinhalt von in etwa 11 Millionen Kubikmeter Wasser. Darin ist bereits ein Puffer eingerechnet für den Fall, dass der Talsperre durch anhaltende Regenfälle hohe Wassermengen zufließen.
Projektleiterin Jana Wirtz erklärt: „Die Herausforderung an einer Baumaßnahme im Staubereich einer Talsperre besteht darin, alle Randbedingungen und äußeren Einflüsse unter einen Hut zu bringen und einzuplanen.
Für die Baumaßnahme am HE-Turm der Urfttalsperre muss die Stauhöhe in der Urfttalsperre für einige Wochen relativ konstant gehalten werden, um die Arbeiten am Fundament zu ermöglichen. Hierbei muss beispielsweise der Zufluss zur Talsperre beobachtet werden, um im Fall eines steigenden Zuflusses entsprechend frühzeitig agieren zu können, damit der Bauablauf nicht gestört wird oder gar unterbrochen werden muss.“
Die Baumaßnahme wird voraussichtlich bis Ende November dauern.
Das Verbandsgebiet des Wasserverbands Eifel-Rur (WVER) verfügt in der Nordeifel über ein vernetztes Talsperren-System – seine Errichtung begann vor 120 Jahren mit dem Bau der Urftstaumauer Das gewaltige Bauwerk wurde seinerzeit als größte Talsperre in Europa gebaut. Die Talsperre hat die Aufgabe Hochwässer sowie Trockenperioden auszugleichen. Hier geht es zum Video:
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