Die Kläranlage als Heimat für Insekten
Kläranlagen sind bereits jetzt Orte praktizierten Umweltschutzes. Durch die Abwasserreinigung werden unsere Gewässer sauber ge- und als Lebensraum für die Gewässerfauna und -flora erhalten. Das entspricht genau einer der möglichen Interpretationen unseres Leitspruchs „Damit Leben im Fluss bleibt:“
Doch jetzt stellen sich die Kläranlagen noch zusätzlich in den Dienst der Ökologie. Auf der Kläranlage Soers wurden bereits vier geeignete Flächen in so genannte Blühwiesen umgestaltet. Dadurch werden zusätzliche Nahrungsquellen für Insekten geschaffen. Damit leistet der Verband einen Beitrag gegen die in den letzten Jahren zunehmende Verringerung der Individuenzahlen.
Insekten sind wichtig für die Bestäubung von Pflanzen und dienen ihrerseits auch anderen Tieren, vor allen Dingen Vögeln, als Nahrung. Zu den Blühwiesen kommt nun noch ein weiteres Element hinzu: Auf der Kläranlage wurde ein erstes Insektenhotel errichtet. Angefertigt wurde des durch die „Rurtalwerkstätten Lebenshilfe gGmbH“, in denen Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischen Erkrankungen einen Arbeitsplatz finden.
Das „Wohnungsangebot“ richtet sich unter anderem an Arten wie die Gehörnte Wandbiene oder die Furchenbiene. Mark Jochmann, der mit seinem Team für den Bau der Insektenhotels verantwortlich zeichnet und nebenbei auch als Imker tätig ist, kennt sich aus: „In Deutschland gibt es bis zu 900 solitäre Bienenarten.“ Solitäre Bienen leben ohne Hofstaat.
Das Insektenhotel umfasst Bereiche von Holzröhrchen mit unterschiedlichen Durchmessern. Außerdem kommt auch ein Feld aus mit Sand versetztem Lehm hinzu. So bietet das Hotel eine Heimat für die Bedürfnisse unterschiedlicher Arten.
Thomas Zobel, zuständiger Unternehmensbereichsleiter für die Kläranlage in der Soers, freut sich, dass mit dem Insektenhotel ein weiterer Schritt getan werden konnte, um auf der Anlage die Lebensvielfalt zu fördern: „Mit den Blühwiesen haben die Insekten, die in das Hotel einziehen, die Nahrung sozusagen direkt vor der Haustür.“
Der WVER plant langfristig, weitere Blühwiesenflächen auf seinen Anlagen einzurichten. Ebenso sollen zusätzliche Insektenhotels errichtet werden. Weitere Exemplare sind bei den Rurtalwerkstätten bereits in Auftrag gegeben.




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